Zwischenruf


Vorwort zum ersten Adventssonntag 2023

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Wenn wir nun wieder den Advent beginnen und auf das hochheilige Weihnachtsfest zugehen, begleiten uns viele Bilder und Ereignisse der letzten, eigentlich schon seit dem Jahr 2000. Wer aufmerksam, ohne Angst aber mit Herz und Verstand das Leben ansieht, wird bei den vielen rasanten Entwicklungen nicht die vielen Naturkatastrophen übersehen können, die unsere Menschheit und unser Menschsein belasten, verletzen, verändern. Nicht nur weit weg von hier, immer näher kommen auf Probleme zu, die wir nicht einfach lösen können. Das Leben beschenkt uns, gibt uns aber auch ‚harte Nüsse zu knacken,‘ die Nicht ohne bleibenden Einflüsse auf uns waren und sind. 

In diese Welt hinein wird Christus, Gottes Sohn, unser Erlöser MENSCH, nicht nur damals im ‚Heiligen Land‘, das oft so geplagt ist auf beiden Seiten der Einwohner dort, sondern auch heute, hier ;, bei uns und überall.  Das ist unser Glaube. Er, der Herr, wird ein Mensch wie wir, damit wir Mensch werden, immer mehr, immer besser- und Mitmensch, Gemeinschaft werden unter uns, immer mehr und immer intensiver- und auch mit den vielen anderen Menschen, denen wir begegnen und die bei uns Heimat suchen. Er ist und bleibt unser Lehrer, unser Heiland, und dies Er uns Bruder wird. 

Leider scheint es seit einiger Zeit immer öfter so, dass diese Tatsache verharmlost wird, keine Bedeutung zu haben scheint ausser ‚folkloristische Ausschmückung‘, die wir für einige Tage des Jahres brauchen, aber kaum zum Inhalt des Geschenkes vordringen. 

Wer lernen will, wie das Menschsein gelingen kann, braucht nicht Idole und Stars, sondern jemand der nicht von außen auf uns einredet oder uns beeindruckt, sondern jemand der mitgeht, uns prägt und uns der ‚innere Lehrer‘ sein möchte und sein kann. Dies könnten wir vor und in der Adventszeit wieder mehr in Betracht ziehen, und bei allen berechtigten Veranstaltungen und Vergnügungen, uns zur Frage hinführen lassen: ‚wie lebe ich und wie möchte ich intensiver leben, leben lernen‘? Eine Stille ist hilfreich, gute Gespräche helfen, eine Rückschau mit Beichtgelegenheit/ Gespräch und Ablegen von Altlasten- und die Frohe Botschaft der Heiligen Schrift, in der Gott uns, dich und mich, persönlich meint und ins Herz spricht. 

Wie können wir Christen einzeln, in Familien und in Gemeinschaft sichtbar und spürbar machen, dass wir in dieser Zeit ein Zeichen setzen , ja ein Zeichen sein sollen: einerseits für die schwierigen Lebensbedingungen in so vielen Ländern, für die verletzte und wenig respektierte Schöpfung, andererseits für den wahren Gehalt der Adventswochen (in diesem Jahr nur 3 Wochen) und für die Weihnachtstage- und Wochen.Keine Panikmache, kein Populismus, keine Fake-News helfen uns weiter, nur die Besinnung auf das eigene Leben und das Hören, auf eine Stimme, die aus der Wahrheit kommt. Für uns, die wir Christus ernst nehmen wollen, weil wir auf Seinen Namen hin getauft sind, ist Er die Mitte. Er bevormundet uns nie, sondern möchte helfen, die Zukunft zu gestalten, auch wenn Seine Sicht des Lebens manchmal stören können, ja aufschrecken und herausfordern.


Unser Gott des Lebens und der Liebe, verwöhnt uns nicht, überhäuft uns nicht, Er liebt uns, bedingungslos.

Mit allen Aktiven in den Pfarren, im Pfarrverband

Ihr Pastor J.Pohlen


150 Jahre Pfarrkirche Kelmis

Jubiläum: 150 Jahre Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Kelmis

Weihetag mit Dankbarkeit und Nachdenklichkeit

Kelmis

Der Weihetag einer Kirche ist immer ein besonderes Ereignis im Leben einer Pfarre. Am 3. Oktober jährt sich zum 150. Mal der Weihetag der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Kelmis. Im Jahr 1865 wurde die Kirche durch den damaligen Lütticher Bischof de Montpellier konsekriert.

von Lothar Klinges

Einmal einen Bau hingestellt zu haben, heißt noch lange nicht, dass er automatisch schon für alle Zeit und Ewigkeit errichtet ist, weiß Pastor Jean Pohlen aus Kelmis. Und was für einen Kirchenbau zutrifft, gilt auch für die Kirche als Gemeinschaft von Menschen. Was Bestand haben soll, das muss auch gepflegt werden. Jeder einzelne Christ sollte, so der 66-jährige Seelsorger, immer wieder überlegen, ob er sich als lebendiger Baustein fühlt und einbringt.

Die Pfarrkirche prägt das Erscheinungsbild von Kelmis. Wer dieses Gebäude aus welchen Gründen auch immer betritt, der ist oftmals beeindruckt vom Raum, von der Stille, von der Welt, die sich da auftut. Auch Menschen, die nicht (mehr) an Gott denken, fühlen vielleicht, dass der Raum, den sie betreten haben, in ihnen eine Art von Geborgenheit erwachen lässt. Auch wenn der Besucher nicht betet, weil er nicht beten kann oder nicht beten will, kann es doch sein, dass er den sakralen Raum als bergende Hülle erfährt, und es mag eine Form von wohltuender Besinnung stattfinden.

Der im gotischen Stil errichtete Backsteinbau wurde nach zweijähriger Bauzeit am 3. Oktober 1865 eingeweiht. Der Kirchenbau wurde möglich durch die finanzielle Unterstützung der Vieille-Montagne sowie der belgischen und der preußischen Regierung.

Die Bemühungen zur Errichtung einer Pfarrkirche hatten Jahre in Anspruch genommen. Schon 1858 setzte sich der damalige Bergwerksdirektor und spätere Bürgermeister Van Scherpenzeel-Thim dafür ein und konnte den Verwaltungsrat der Gesellschaft davon überzeugen, einen Beitrag von 40.000 Fr. für den Kirchenbau zu gewährleisten. Der Direktor ließ es nicht bei diesem ersten Schritt. Über die Königlichen Kommissare beantragt er Zuschüsse der beiden Staaten und ließ einen Kirchenplan mit Voranschlag erstellen, holte ein Preisangebot ein und setzte die Grundsteinlegung bereits auf den 15. August 1858 fest.

So ganz schnell ging es dann allerdings nicht. Der Verwaltungsrat der Vieille Montagne wollte die nötige Summe zunächst gesichert sehen, bevor er seine Einwilligung zum Bau gab. Schließlich fand am 18. Mai 1863 die Grundsteinlegung statt. Das Chorgestühl stammt aus dem Jahre 1869. Der frühere Hauptaltar, wovon die Mittelkonsole heute als Tabernakel dient, wurde 1867 errichtet. Die Glocken stammen aus dem Jahre 1870. Der Kreuzweg wurde 1879 angelegt.

Aus Anlass des 150. Weihetages findet am Samstag, 3. Oktober, um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche ein Festgottesdienst, mitgestaltet vom Kgl. Kirchenchor St. Gregorius, statt. Es folgt eine Power-Point-Präsentation von Peter Hennes über das Kirchengebäude mit historischen Schwerpunkten. Dieser Vortrag wird umrahmt von Gesang und Musik. Im Anschluss lädt die Pfarre zu einem Umtrunk ein. Bis Allerheiligen ist zudem eine Ausstellung mit Fotos und Dokumenten zu dem Gebäude im Eingangsbereich der Pfarrkirche zu sehen.

Pastor Jean Pohlen, der vor 41 Jahren in St.Vith zum Priester geweiht wurde, stellt sich aus Anlass des Jubiläums die Frage nach dem Stellenwert des Kirchengebäudes in der heutigen Zeit: "Wie schätzen jene, die regelmäßig oder gelegentlich das Gotteshaus betreten, dessen Präsenz im Ort, und wie sehen jene, die nie in die Kirche eintreten, aber sie von außen sicher wahrnehmen, dieses Gebäude? Die Antwort kann nur jede und jeder persönlich geben."

Was für 150 Jahren durch zunehmende Anzahl der Gläubigen zur Errichtung der Pfarre und zum Bau der neuen großen Kirche geführt hat, werde heute oft "als Abbau und langsame Erosion erfahren, als Verdunstung des Glaubens und des christlichen Gemeinschaftslebens", meint der Seelsorger des Pfarrverbandes Kelmis. Wo vor Jahren zahlreiche Berufungen aus den Familien erwachsen seien, Priesterweihen und Primizen stattfinden konnten, da sei seit langer Zeit "gähnende Leere und kein Lichtblick am Horizont." Jean Pohlen kommen mehr Fragen als Antworten, denn mit Kirche ist nicht nur der Bau des Hauses gemeint, sondern "die ganze Gemeinschaft der Gläubigen." Das Gotteshaus ist ein Symbol für die Christengemeinde, in deren Mitte Jesus Christus gegenwärtig ist. Für ihn ist das Kirchengebäude nicht nur ein Versammlungsort und Mittelpunkt für Kelmis und Neu-Moresnet. "Es gibt vor allem Zeugnis vom Leben dieser Gemeinde. Die Kirche lädt ein zur Gottesbegegnung, sie ist Kraftfeld Gottes und ruft Gott in einer gottvergessenen Welt in Erinnerung."

Für Jean Pohlen, der seit September 2012 in Kelmis-Neu-Moresnet und Hergenrath tätig ist, nachdem er zuletzt 22 Jahre lang im Pfarrverband St.Vith gewirkt hatte, ist das Kirchweihjubiläum somit zugleich Anlass zur Dankbarkeit und zur Nachdenklichkeit. "Auf dass die Freude am Glauben und an der Christengemeinde wachse, das wünschte Pfarrer Josef Olbertz 1958 und diesen Wunsch erneuere ich in diesem Jahr", schreibt Jean Pohlen in seinem Vorwort zum Jubiläum.

Öffnungszeiten der Fotoausstellung: sonntags von 14 bis 18 Uhr; montags bis freitags von 9 bis 10 Uhr und von 15.30 bis 16.30 Uhr.

 

 

Zukunft des Religionsunterrichtes

Liebe Eltern, laut ersten Berichten in den Medien, werden im kommenden Schuljahr in der Wallonie zwischen 11 und 18,5% der Schüler in den Mittelschulen (wo die Wahl möglich ist) jeden philosophischen Unterricht abwählen, d.h konkret nichts wählen, was als Religion oder Moral angeboten wird. Wenn Kinder und Jugendliche zu Hause in diesen Bereichen unterstützt und gefördert werden, ist es vielleicht nicht so schlimm, aber doch unverständlich. Wenn sie jedoch zu Hause kaum darin begleitet werden und in der Schule dann auch nicht, wo werden sie die tragfähigen Fundamente für ihr späteres Leben als Erwachsene in Ehe und Familie, im Arbeits- und Gesellschaftsleben finden? Kann dann NICHTS eine erwünschte Option sein?

Kinder und Jugendliche suchen meist das Angenehmere und Leichtere, meiden wenn möglich jede zusätzliche und nicht sofort einsichtige Mühe, ist das denn eine gute Basis für die Zukunft,

Wie manch andere möchte ich Sie, liebe Eltern, herzlich bitten ernsthaft darüber nachzudenken, welche Werte wir der Gesellschaft von Morgen wünschen, unseren Familien und Gruppen, den künftigen Erwachsenen und Entscheidungsträgern.

Die Entwicklung auf Zukunft hin bereitet mir echte Sorgen- hoffentlich nicht nur mir.

Jean Pohlen, Kelmis

P.S. danken möchte ich allen Lehrpersonen, die in Religions- und Moralunterrichten bisher und jetzt alles versuchen, um auf ansprechende Weise, Kindern und Jugendlichen in den Lebens- und Sinnfragen, hilfreiche Begleiter zu sein

 

BISCHOFSSYNODE zu "FAMILIE HEUTE".

Am 5.10 feiert der Papst in der Petersbasilika die hl. Messe zur Eröffnung der ausserordentlichen Bischofssynode, die während 14 Tagen zum thema FAMILIE beraten wird- ausgehend von den Resultaten der Umfrage, die in den verschiedenen Bistümern durchgeführt worden ist. Danach werden die Monate in Anspruch genommen, die begonnen Beratungen auszuwerten und die ordentliche Synode von 2015 vorzubereiten.

Ein gross angelegtes Projekt, dass die Synodalen (Bischöfe, Experten, Ehepaare) stark in die Pflicht nehmen wird, zudem ja kontroverse Positionen bestehen.

Unser Gebet wird diese Kirchenversammlung besonders unterstützen, nciht nur morgen oder in den kommenden 2 Wochen, sondern während des ganzen "Arbeitsjahres 2014/15".

 

22 Juli 2014 Frieden! Frieden?

  Wir leben hier auf einem besonders schönen Fleckchen Erde. Wir haben fast alle alles, was wir brauchen, meist noch zu viel. <span style="font-size: medium;">Vor allem haben wir Frieden, seit 1945

    und dürfen Meinungsfreiheit und Religionsausübung geniessen. Bei all dem, sind wir abgesichert , versorgt und verwöhnt. Wir dürfenncit vergessen, dass es auf anderen Stellen dieser Erde nicht so

    ist: Syrien, Irak, Ukraine, Heiliges Land...&nbsp; zeigen uns jeden tag, unter welchen Bedingungen Menschen dort leben müssen. Die Zivilbevölkerung, besonders Kinder, Frauen und Alte Leute leiden

    unter der ständigen Unsicherheit, unter Angriffen und Zerstörungen. Es wird höchste Zeit, dass die Verhandlungen zu einer friedlichen Lösung ohne Blutvergiessen kommen. Vergessen wir diese

    Menschen, diese Völker, die Länder nicht. Seien wir achtsam mit dem Geschenk unseres Friedens, den Gedanken, Worte, Verhalten auch verletzen können, nicht erst, wenn Waffen eingesetzt werden. 100

    Jahre nach 1914 ist dies ein bleibender Auftrag, eine stete Mahnung.

 

13.3.2014

 

Ein Jahr: Franziskus, als Bischof von Rom, als Papst der Weltkirche. Ein Jahr voller Überraschungen und neu geweckter Hoffnungen. Ein Jahr auch der Fragen.

 

Kaum jemand bleibt gleichgütig, seitdem der Kardinal aus Buenos Aires des Petersstuhl innehat. Kleine und große Worte und Gesten werden von den Journalisten aufgegriffen und weitergegeben. Jeden Sonntag und Mittwoch füllen die Massen den Petersplatz und wollen hören und sehen, was der Papst zu sagen hat. Dies ist meist sehr einfach und sofort zugänglich, obwohl er nie eine Fremdsprache spricht. Auch sonst sind die Zeremonien sehr schlicht gehalten, im Kölner Dom ist da wohl feierlicher. Kein unnötiger Ballast, keine überflüssigen Gewänder oder Verzierungen. Franziskus ist „er selbst“ in allem, was er unternimmt und wie er sich gibt. Vieles von der „Innenseite“ seines Alltags wissen wir nicht, sind Vermutungen oder vielleicht aus dem Kontext gerissene Schlagzeilen. Doch den Kern der Botschaft ist Jesus Christus, Seine Frohe Botschaft und eine Freude, die dann auch zu einem frohen Lebensstil der Christen führen will. Dringende Reformen sind eingeleitet, andere sind vorauszusehen, damit eine „arme Kirche“ den Armen unserer Zeit nahe sein kann, wie ein „Lazarett am Rande der Straße für alle Verwundeten“ des Lebens, wie ein „Haus mit offenen Türen“ oder eine „Mutter mit offenen Armen“ und einer Barmherzigkeit, die an Zärtlichkeit nicht zu überbieten ist. Dies alles nicht nur in Rom selbst, sondern in aller Welt und für alle Menschen, bis „an die Ränder“. Kein leichtes unverbindliches Programm, eher eine Schlankheitskur, ein kräftiger Frühjahrshausputz. Den 13.3 selbst verbringt der Papst mit den Mitarbeitern der Kurie in 30 Km Abstand von Rom in einem spirituellen Zentrum zu den jährlichen Exerzitien. „Franziskus“, der Name ist Programm.

 

neue Heilige

 

Ein Medienereignis war die Heiligsprechungsfeier am Sonntag der "göttlichen Barmherzigkeit",- dem "Weissen Sonntag" und ein Publikumserfolg ebenfalls: wer bringt schon mehr als 500.000 Menschen aus aller Welt zusammen: auf de Petersplatz und eine Million in den Strassen und Kirchen Roms. Was bleibt „am Tag danach“? Fotos, Andenkenbildchen, oder doch mehr? „Als Päpste gehören sie der Vergangenheit, als Heilige der Gegenwart und Zukunft“ sagte gestern ein Kommentator. Ja, nicht die Päpste, das Amt wurde gefeiert, sondern zwei Menschen des gelebten Glaubens und der Erneuerung der Kirche in der Zeit. Ist der auferstandene Herr nicht überall am Werk, wo ein Mensch oder eine Gemeinschaft aus dem Evangelium lebt und handelt? Ob die nun heiliggesprochen werden oder nicht. Johanne der XXIII und Johannes Paul der II. sind es als Fürsprecher und als Vorbild für alle, die heute ihren Glauben leben wollen. Und die Wunder? Ist es nicht immer schon, auch bei Jesus, der Glaube des Menschen, der Wunder möglich macht, der Gebetseifer und die Intensität des Vertrauens erreichen oft eine Wende, auf Fürsprache des einen oder anderen Heiligen. Was bleibt bei mir vom Tag der Heiligsprechung? Kann ich danken und etwas von ihrem Einsatz für meinen Glauben und meine Freude an der Kirche lernen und von ihnen, den Fürsprechern erbitten? Denn neben ihrem Vorbild, sind sie auch unsere Fürsprecher bei Gott.